Der kombinierte Speise- und Gepäckwagen vom Typ Plan D – NS RD 7659 am 29 April 2025 im Het Spoorwegmuseum (bis 2005 NSM - Nederlands Spoorwegmuseum / Niederländischen Eisenbahnmuseum) in Utrecht im ehemaligen Bahnhof Maliebaan.
Der Halbgepäck-/Halbspeisewagen wurde 1951 von Beijnes, offiziell Koninklijke Fabriek van Rijtuigen en Spoorwagens J.J. Beijnes (Königliche Fabrik für Kutschen und Eisenbahnwagen J.J. Beijnes) in Haarlem gebaut und an die NS (Niederländische Eisenbahn) geliefert. Dieser Wagen wurde als RD 7659 und später ab 1966 als 51 84 87-40 111-0 geführt.
Der kombinierte Speise- und Gepäckwagen war 1951 eine Neuheit bei der NS. Die Wagentypen (Gattung) wurden kombiniert, da sowohl die einzelnen Speisewagen als auch die Gepäckwagen über erhebliche Kapazitätsüberschüsse verfügten. Aus betrieblicher Sicht war eine Kombination wirtschaftlicher. Die Serie dieser Plan D Wagen der Gattung WRD bestand aus 10 Stück (RD 7651-7660). Die NS setzte den kombinierten Wagen auch im internationalen Verkehr ein.
An Bord befanden sich eine Bar und eine Kombüse. Die Kombüse enthielt einen Kohleofen, einen Kühlschrank, eine Spüle und Stauraum. Der Speiseraum bot Platz für 15 Passagiere. Der Wagen verfügte außerdem über ein Schaffnerabteil, eine Telefonzelle (Telefon war nie installiert) und einen Informationspoint (wo ebenfalls nie einer saß). 1954 wurde der Speiseraum auf 23 Sitzplätze erweitert. Dies ging auf Kosten der Bar und des Informationabteils. Die Telefonzelle blieb als leerer, abgeschlossener Raum bestehen. Im anderen Teil des Wagens befand sich ein großes, abschließbares Gepäckabteil. Der Waggon wurde speziell für die Ausstellung 'Tosti’s, Truffels en Treinen' im Juni 2020 wunderschön restauriert und erhielt dank von Spenden der BankGiro Lottery, der Stichting Goede Doelen Nh1816 (Nh1816 Charity Foundation) und des Vereins der Freunde des Eisenbahnmuseums seine ursprüngliche türkise Farbe zurück.
Die Plan D Wagen:
Plan D ist die Typenbezeichnung für eine Reihe von Reisezugwagen (D-Zug-Wagen) die zwischen 1950 und 1951 von den beiden Herstellern Werkspoor oder Beijnes gebaut wurden. Diese Wagen waren von 1950 bis 1987 bei den Niederländischen Eisenbahnen (NS) im Einsatz.
Die NS beschloss 1949, ihren stark dezimierten Fuhrpark um siebzig D-Zugwagen zu ergänzen, die die Typenbezeichnung Plan D erhielten. Die Bestellung an Werkspoor und Beijnes umfasste zwanzig Wagen der ersten und zweiten Klasse (AB), vierzig Wagen der dritten Klasse (C) und zehn Wagen mit Speise- und Gepäckabteilen (RD), somit insgesamt 70 Wagen.
Die Wagenkastenkonstruktion entsprach weitgehend den der Rundkopfwagen die zwischen 1935-1939 gebaut worden waren. Die Böden, die zuvor aus Holz bestanden, bestanden nun aus geripptem Blech mit Korkfüllung. Durch die Verwendung dieses gerippten Materials konnten verschiedene Querkonstruktionen entfallen. Auch die Drehgestelle waren anders konstruiert und orientierten sich an der Vorkriegsbauart „IT“, heute Bauart „S“.
Das Erscheinungsbild der Wagen veränderte sich durch zusätzliche Dachrinnen und elektrische Schlusslichter. Die zuvor verwendeten Schlusslichteisen blieben aufgrund ihres internationalen Einsatzes erhalten. Die Wagen hatten zudem ein Abteil weniger als die alten Rundkopfwagen.
Die Wagen wurden ab 1950 in der damals neuen türkisfarbenen Lackierung in Betrieb genommen. Gezogen von den ebenfalls neuen und in gleicher Farbe gelieferten Elektrolokomotiven der Baureihen 1100, 1200 und 1300 wurden sie für Schnellzüge eingesetzt. Nach einigen Jahren wurde das auffällige Türkis durch Berliner Blau ersetzt, das sie bis zuletzt behielten.
Mit Ausnahme der RDs wurden diese Wagen zwischen 1974 und 1978 ausgemustert. Aufgrund des gestiegenen Kapazitätsbedarfs auf der Strecke Amsterdam–Brüssel Anfang der 1970er Jahre wurden acht RDs nach einem erfolgreichen Probebetrieb 1974 zu Steuerwagen für Benelux-Züge im Wendezugbetrieb umgebaut. Diese Wagen dienten in dieser Funktion bis 1987, als sie durch neu gebaute Wagen in gelb-roter Lackierung nach dem ICR-Design ersetzt wurden.
Folgende Serien wurden gebaut:
20 Stück Serie AB 7701-7720 – mit 12 Sitzplätze in der 1. und 36 in der 2. Klasse
40 Stück Serie C 7801-7840 - mit 72 Sitzplätze in der 3. Klasse
10 Stück Serie RD 7651-7660 – mit 15 Sitzplätze im Restaurant (später 23)
TECHNISCHE DATEN:
Baujahr: 1950/51
Hersteller: Werkspoor oder Beijnes
Spurweite: 1.435 mm (Normalspur)
Achsen: 4 (in 2 Drehgestellen)
Achsfolge: 2'2'
Länge über Puffer: 22.650 mm
Drehzapfenabstand: 15.650
Achsabstand im Drehgestell: 3.000 mm
Leergewicht: 47 t (RD 48 t)
Sitzplätze: s.o.
Quellen: martijnhaman.nl, Somda RailWiki.nl, Het Spoorwegmuseum, nmld.nl, Anschriften, Wikipedia (Niederlande)
Stand/Überarbeitung: Oktober 2025
Armin Schwarz 14.10.2025, 5 Aufrufe, 0 Kommentare
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